SVE-Vorsitzender zur Flutlichtproblematik. Der Sportverein SV Eggetal Börninghausen (SVE) hatte einen Antrag an die Stadt Pr. Oldendorf gerichtet, die bereits für den Sportplatz am Offelter Weg beschlossene Flutlichtanlage nach Börninghausen umzudirigieren. Als Grund für den Antrag gab der SVE an, dass dem Verein durch die Sperrung des mit Dioxin belasteten Ascheplatzes kein Fußballplatz mit Flutlicht mehr zur Verfügung stünde.
Bürgermeister Jost Egen hatte die Fraktionen gebeten, sich Gedanken zu machen. Da keine Fraktion Diskussionsbedarf anmeldete, wurde der Antrag von den politischen Gremien nicht behandelt. NW-Mitarbeiter Hans-Günther Meyer sprach mit dem Vereinsvorsitzenden Frank Wübker über die SVE-Reaktion.
Sind Sie darüber informiert worden, dass Ihr Antrag nicht behandelt wurde?
FRANK WÜBKER: Ich möchte mich mit diesem Thema nicht weiter beschäftigen.
Haben Sie mit dem Bürgermeister Jost Egen gesprochen?
WÜBKER: Wir haben mit dem Bürgermeister ein längeres Gespräch geführt. Er hat uns den Vorgang der Entsorgung des belasteten Aschenplatzes erläutert. Er hat uns um Kooperation gebeten und versprochen, den SVE nicht im Regen stehen zu lassen.
Wie denken Sie darüber, dass in naher Zukunft möglicherweise im Stadtzentrum zwei Flutlichtanlagen vorhanden sind, es aber im Eggetal keinen einzigen bespielbaren Platz mit Flutlicht gibt?
WÜBKER. Ich möchte mich zur Zeit mit dieser Möglichkeit nicht beschäftigen.
Leidet der SVE unter der derzeitigen Situation?
WÜBKER: Auf jeden Fall. Die Trainingssituation im Seniorenbereich ist mehr als unbefriedigend.
Wo trainieren die Eggetaler Fußballer jetzt?
WÜBKER: Wenn sich die Möglichkeit bietet, mittwochs in Rödinghausen. Diese Möglichkeit hat sich aber noch nicht so häufig ergeben, wie wir es uns vorgestellt haben.
Wird durch das mangelnde Training das Leistungsvermögen der Fußballmannschaften reduziert?
WÜBKER: Eindeutig ja, was das Leistungsvermögen unserer ersten Seniorenmannschaft angeht.
In der Gemeinde Hüllhorst sollen die Vereine zukünftig die Hälfte der Stromkosten von Flutlichtanlagen bezahlen. Wie ist das eigentlich in der Stadt Pr. Oldendorf geregelt?
WÜBKER: Diese Regelung gibt es in Pr. Oldendorf schon seit Jahren.
Quelle: Neue Westfälische vom 24.11.2010
Schürfungen mit Bagger sollen Aufschluss über Grad der Belastung geben. Die Stadt Pr. Oldendorf hat ein Büro für Bodengutachten in Altenberge mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes für den mit Dioxin belasteten Ascheplatz im Eggetal beauftragt. „Hier wurden vor einigen Wochen Proben mit einem Bagger entnommen. Jetzt sind überall auf dem Platz Löcher zu sehen“, so einige aufmerksame Mitglieder des Sportvereins SV Eggetal Börninghausen.
Bürgermeister Jost Egen bestätigte die Beobachtungen gegenüber der NW. Er erklärte, das beauftragte Gutachterbüro habe nicht nur direkt auf dem Platz, sondern auch im Umfeld der Aschefläche mit einem Bagger an zahlreichen Stellen Proben entnommen. Dadurch solle geklärt werden, bis zu welcher Tiefe das belastete Material entsorgt werden müsse. Von diesen Messungen hänge auch ab, ob die gesamte Tragschicht der Anlage abgefahren werden müsse oder nur die Oberschicht, was eine kostengünstigere Entsorgung ermögliche.
In einem Fachausschuss hatte der Bürgermeister die Sanierungskosten auf eine Million Euro geschätzt. Wie Jost Egen jetzt weiter erklärte, sei zunächst eine einfachere Untersuchungsmethode angedacht gewesen. Letztlich habe das Gutachterbüro dann aber eine hochwertigere Methode gewählt, für die die Untersuchung mehr Zeit beanspruche. Als Zeitspanne sei von den Gutachtern für die Ergebnisermittlung vier bis sechs Wochen genannt worden. „Ich hoffe, dass ich in der nächsten Bauausschusssitzung am 26. Oktober konkrete Fakten nennen kann“, stellte Jost Egen heraus.
Die Stadt hat den Ascheplatz seit Bekanntwerden der Messung von Juni mit den hohen Belastungswerten gesperrt. „Darf man denn noch über den Platz laufen. Ist das jetzt nicht untersagt“, so eine verdutzte Spaziergängerin, die am Sonntag beobachtete, wie Fußballer des Spiels SV Börninghausen gegen VFB Fabbenstedt II bei ihrer Rückkehr vom Rasensportplatz ins Sportlerheim quer über den Ascheplatz liefen, dabei mit ihren Stollen Spuren in der Asche hinterließen und belastetes Material an den Schuhsohlen mit ins Vereinsheim trugen.
Stellung nahm zu dieser Frage der zuständige Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, Stefan Rother, gegenüber der NW. Wie er erklärte, gelte die Sperrung des Ascheplatzes nur für den Spielbetrieb. Ein Betreten der Fläche sei nicht untersagt, da von dem belasteten Material keine unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgehe.
Quelle: Neue Westfälische vom 19.10.2010
SV Eggetal-Börninghausen und OTSV Pr. Oldendorf im Interessenkonflikt. Soll die beschlossene und aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanzierte Flutlichtanlage am Sportplatz am Offelter Weg oder am neuen Rasensportplatz in Börninghausen gebaut werden? Diese Frage als Auswirkung der Sperrung und des Wegfalls des mit Dioxin belasteten Aschensportplatzes im Eggetal war Thema im Stadtrat.
Zum Sachverhalt: Der SV Eggetal-Börninghausen hat nach der Sperrung des Aschensportplatzes im Eggetal keinen Platz mit Flutlichtanlage mehr zur Verfügung. Am Sportplatz am Offelter Weg in Pr. Oldendorf befindet sich auch keine Flutlichtanlage. Im Stadtzentrum gibt es auf dem alten Sportplatz an der Grundschule Flutlicht.Nach einem bestehenden Beschluss des Stadtrates soll die aus Konjunkturmitteln finanzierte Anlage am Offelter Weg gebaut werden. Aufgrund der Sperrung des Rasensportplatzes bittet der SV Börninghausen jedoch um ein Änderung des Beschlusses und möchte die Flutlichtanlage in Börninghausen haben, da im Eggetal ansonsten auf nicht absehbare Zeit im Herbst und Winter in den Abendstunden kein Fußballtraining mehr stattfinden kann.
Der OTSV besteht dagegen darauf, dass die neue Anlage wie beschlossen am Offelter Weg gebaut werden soll. Zu dem Sachverhalt, dass dieser Sportverein an der Grundschule einen Platz mit Flutlichtanlage zur Verfügung hat, muss als Hintergrund aufgeführt werden, dass es ein Konzept gibt, den alten Sportplatz mit einem Einkaufsmarkt zu bebauen.Ungeklärt ist bei dieser Variante, ob in der Innenstadt als Ersatz ein neuer Sportplatz mit einer Flutlichtanlage gebaut wird.Bürgermeister Jost Egen informierte die Ratsmitglieder, dass die Stadt von beiden Sportvereinen SV Eggetal-Börninghausen und OTSV Pr. Oldendorf Briefe erhalten habe. Er bat die Ratsmitglieder, sich noch einmal mit dem Thema zu befassen und in den Fraktionen zu beraten, ob der gefasste Beschluss bestehen bleiben solle.
Wie der Bürgermeister zum Ausdruck brachte, sei eine Änderung des Ratsbeschlusses bis zur Auftragsvergabe für die Flutlichtanlage möglich, die im Oktober für die Bauausschusssitzung vorgesehen sei.Er hält die Situation mit den geschriebenen Briefen für unglücklich und geht davon aus, dass weitere Gespräche mit den beteiligten Sportvereinen notwendig seien.
Neue Westfälische vom 18.09.2010
Kein Ersatz für Aschensportplatz. Die Auswirkungen der Sperrung des mit Dioxin belasteteten Aschenplatzes in Börninghausen auf den Trainingsbetrieb der Vereine SV Eggetal-Börninghausen, SuS Holzhausen und OTSV Pr. Oldendorf beschäftigten den Hauptausschuss.
Bürgermeister Jost Egen erklärte, er habe den Börninghausener Fußballern sehr deutlich gemacht, dass es keinen Ersatz für den sanierungsbedürftigen Aschenplatz geben werde. „Sanierung heißt, weg mit dem alten Kram“, betonte Egen. Für den Neuaufbau eines Platzes sei kein Geld vorhanden. Um Lösungen für die Kompensation des in Zukunft fehlenden Winterplatzes der Stadt zu suchen, habe es bereits Gespräche mit den beteiligten Vereinen gegeben. Hilfe sei auch schon aus Lübbecke und dem Nachbarkreis Herford angeboten worden.
Das es in den Vereinen viele Hintergrundgespräche gibt, zeigte die Anwesenheit von rund 30 Sportlern des OTSV Pr. Oldendorf. Die Abordnung besuchte die Ausschusssitzung, weil der OTSV gehört hatte, dass es einen Plan gebe, die für den Pr. Oldendorfer Sportplatz vorgesehene Flutlichtanlage in Börninghausen zu installieren. Die neue Flutlichtanlage wird aus Mitteln des Konjunkturpaket II bezahlt. Der Bürgermeister beruhigte die Pr. Oldendorfer Fußballer und stellte heraus: „Das ist noch kein Thema.“
Neue Westfälische vom 14.09.2010
Egen: „Alter Sportplatz hätte schon früher saniert werden müssen“. Der nachweislich zwischen 10.700 und 126.300 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Trockenmasse belastete und deswegen gesperrte Aschenplatz in Börninghausen war ein Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Bürgermeister Jost Egen erklärte, dass die Belastung des Aschenplatzes schon seit Anfang der 90er Jahre bekannt sei.
Nach der Einschätzung von Fachleuten gingen von dem belasteten Material keine unmittelbaren Gefahren aus, da das Dioxin nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Schlacke eingeschlossen sei. Ein anderes Bild ergab sich bei der Darstellung des SPD-Ratsherren Carsten Scholz. Wie er erklärte, habe es nach Recherchen der SPD-Fraktion 2000 eine Untersuchung der hessischen Landesregierung gegeben, nach der mit Dioxin belastete Schlacke ein Gefährdungspotential haben könne. Eine fachliche Begutachtung sei 2000 zu der Einschätzung gekommen, das das Dioxin unter bestimmten Voraussetzungen von Menschen aufgenommen werden könne.
Carsten Scholz regte an, sich noch einmal mit dem Gefährdungspotenzial im Eggetal zu beschäftigen und zu prüfen, ob eine Sofortmaßnahme wie die Abdeckung des Aschenplatzes mit einer Plane bis zum Beginn der Sanierung ratsam erscheine. Der Bürgermeister ging nicht näher auf die Ausführungen von Scholz ein. Egen erklärte, dass die Notwendigkeit einer Sanierung des Platzes feststehe. „Der Aschenplatz hätte schon viel früher saniert werden müssen“, betonte der Bürgermeister.
Für die nächste Woche sei eine Besprechung mit dem Umweltamt und der Bezirksregierung geplant. Vor dem Zuschussantrag für eine Sanierungsmaßnahme müsse zunächst ein Fachgutachten erstellt werden. Nach einer ersten groben Schätzung entstünden bei der Sanierung Kosten zwischen 800.000 und einer Million Euro. Bei einer Bezuschussung von 80 Prozent aus Landesmitteln seien in diesem Fall 200.000 Euro aus Haushaltsmitteln zu finanzieren.
Neue Westfälische vom 11.09.2010
Der gesperrte Sportplatz in Börninghausen soll wegen seiner Dioxinbelastung saniert werden. Er steht aber auch nach einer Sanierungsmaßnahme voraussichtlich nicht wieder als Trainingsplatz zur Verfügung, da die Stadt Pr. Oldendorf einen Neuaufbau nicht bezahlen kann.
Unter diesen Gesichtspunkten hatte Bürgermeister Jost Egen die Pr. Oldendorfer Sportvereine SV Eggetal-Börninghausen (SVE), SuS Holzhausen und OTSV Pr. Oldendorf und den Stadtsportverbandsvorsitzenden Hans Eickemeyer zu einem Gespräch eingeladen. Mit dabei waren für den SV Eggetal Frank Wübker und Stefan Krämer, für den SuS Holzhausen Holger Haake und Thomas Titkemeyer sowie für den OTSV Andreas Vogt und Michael Rolfes.
„Die Vereine sind bereit, sich gegenseitig zu helfen“, zog Bürgermeister Jost Egen ein positives Fazit. Als positives Signal wertete der Bürgermeister auch die Tatsache, dass der SVE inzwischen bereits eine Möglichkeit mit der Nutzung eines Platzes im Nachbarkreis Herford für eine Trainingseinheit gefunden habe.Wie der Bürgermeister weiter informierte, habe es auch ein Angebot der Nachbarstadt Lübbecke gegeben, den Pr. Oldendorfer Vereinen freie Kapazitäten des Aschenplatzes an der Kreissporthalle Lübbecke zur Verfügung zu stellen.
„Ich finde das ganz toll von der Stadt Lübbecke“, betonte Marlies Bormann gegenüber der NW. Die Leiterin Allgemeine Verwaltung hatte einen entsprechendes Angebot der Stadt Lübbecke entgegen genommen. In dem Gespräch mit den Vereinen wurde auch deutlich, dass mit dem Aschenplatz in Börninghausen ein Winterplatz für den Trainingsbetrieb verloren geht, der auch den SuS Holzhausen betrifft. Somit sucht auch der SuS Holzhausen nach alternativen Trainingsmöglichkeiten im Winter. Hans Eickemeyer erklärte sich bereit, als Verbindungsglied zu dienen. Um die gegenseitigen Hilfsmöglichkeiten unter den Pr. Oldendorf Sportvereinen mit Fußballbetrieb abzuklären, wird er zunächst einen Überblick über freie Kapazitäten beim SuS Holzhausen und OTSV Pr. Oldendorf erstellen.
Quelle: Neue Westfälische
Die Entwicklung mit der bis zu über hundertfachen Überschreitung der Grenzwerte für dioxinbelastetes Material und die Sperrung des Aschenplatz in Börninghausen stellt Frank Wübker vor eine neue Situation. Der Vorsitzende des SV Eggetal Börninghausen macht sich natürlich auch Sorgen um das jetzt nachgewiesene Gefährdungspotenzial.
Verantwortlich ist er für die Sicherung des Spielbetriebes des Vereins. „Wir werden alles daran setzen, dass unsere Mannschaften auch im Herbst trainieren können. Wir müssen uns jetzt mit der Stadt und Sportvereinen wie OTSV Oldendorf und SuS Holzhausen zusammensetzen, die uns vielleicht helfen können, eine Lösung zu finden. Vielleicht ist es möglich, dass wir dortige freie Kapazitäten nutzen“, so Wübker.
Unverständlich sei für ihn, dass die Stadt das belastete Material vor zwei Jahren noch mit einer Ascheschicht überdeckt habe, obwohl schon damals klar gewesen sei, dass dies keine Lösung sein könne. Bürgermeister Jost Egen räumte auf Anfrage der NW ein, dass diese Kritik berechtigt sei. Es wäre sicherlich angebracht gewesen, schon 2008 eine Sanierung anzugehen, anstatt eine Ascheschicht aufzutragen, die keinen Sanierungseffekt gehabt und Steuergelder gekostet habe.
Quelle: Neue Westfälische vom 20.08.2010
Dioxinwerte an der Lübbecker Hauptschule überschreiten Grenzwert / Entscheidung für Börninghausen. Im Zusammenhang mit dem gesperrten Sportplatz in Börninghausen ist die NW auf eine weitere unsanierte Fläche gestoßen. Obwohl seit Anfang der 90er Jahre bekannt war, dass die Laufbahn der Lübbecker Wiehenwegschule belastet ist, steht sie – zusammen mit dem Platz in Börninghausen – bis heute auf der Dioxin-Liste der Bezirksregierung.
Erlaubt sind maximal 1.000 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm, belastet ist die Aschebahn des Sportplatzes an der Hauptschule Wiehenweg in Lübbecke mit 1.500 Nanogramm. Damit ist die Belastung verglichen mit anderen Flächen im Kreisgebiet zwar deutlich geringer, liegt aber immer noch 50 Prozent über dem gesetzlich zulässigen Höchstwert.
Die Dioxin-Liste der Bezirksregierung in Detmold belegt zudem, dass der Stadt das Messergebnis seit 1991 bekannt war. Im Gegensatz zu anderen Kommunen hat Lübbecke die Bahn aber nicht saniert. Neben dem Sportplatz in Börninghausen gehört die Aschebahn laut der zuletzt im Herbst 2009 aktualisierten Liste deshalb zu den letzten bekannten Flächen im Kreis Minden-Lübbecke, von denen noch eine Gesundheitsgefährdung ausgehen könnte.
Auf Nachfrage am Dienstag in der Lübbecker Stadtverwaltung sagte Fachbereichsleiter Rolf Kleffmann, er habe durch die Anfrage der NW davon erfahren, dass auch ein Lübbecker Standort noch saniert werden müsse. Der damals gemessene Wert liege zwar deutlich unter dem in Börninghausen. Dennoch wolle man umgehend reagieren.
Die Reaktion folgte am späten Dienstagnachmittag in Form einer Stellungnahme der Stadtverwaltung. Darin heißt es unter anderem: Eine vom Landesamt für Wasser und Abfall NRW 1991/92 in Auftrag gegebene Untersuchung habe für die Laufbahn an der Hauptschule eine Dioxinkonzentration ergeben, die den Richtwert überschreite. Aus einer vorliegenden Einschätzung des Umweltministeriums aus dem Jahr 1991 folge, „dass bei Dioxinbelastungen in diesem Bereich bei sportlichen Aktivitäten auf diesen Flächen keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten ist“.
Die Stadt Lübbecke, teilte Sprecher Peter Schmüser weiter mit, habe daraufhin 1992 entschieden, zunächst keine Sperrung der Flächen vorzunehmen. Weiterhin sei später im Zuge von Ausbesserungsarbeiten unbelastetes Material auf die kontaminierte Asche aufgebracht worden.
Seit der Entscheidung, so Schmüser weiter, hätten sich bis heute im regelmäßigen Austausch mit der Aufsichtsbehörde „keine neuen Erkenntnisse und auch keine neuen Bewertungen hierzu ergeben“. Die Stadt Lübbecke werde den aktuellen Fall in Börninghausen jedoch zum Anlass nehmen, um in Zusammenarbeit mit Experten und in Abstimmung mit Fach- und Aufsichtsbehörden „kurzfristig die Lage neu zu bewerten und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen veranlassen“.
Der Aschenplatz in Börninghausen bleibt gesperrt und wird im Herbst nicht vom SV Eggetal -Börninghausen für Fußballtraining genutzt werden können. Das teilte der Pr. Oldendorfer Bürgermeister Jost Egen gestern der NW als Ergebnis eines Abstimmungsgespräches mit dem Umweltamt des Kreises Minden-Lübbecke und der Bezirksregierung Detmold mit. „Im Kern kann festgehalten werden, dass im Hinblick auf die sehr ausführlichen Untersuchungsergebnisse des Marsberg Materials durch das Land NRW von den Beteiligten derzeit ein akuter Handlungsbedarf nicht gesehen wird“, so der Bürgermeister.
Unabhängig davon zeigten die Ergebnisse des beprobten Bereiches mit Werten zwischen 10.700 und 126.300 Nanogramm Toxizität pro Kilogramm Trockenmasse nicht unerhebliche Überschreitungen des aktuellen Grenzwertes von 1.000 Nanogramm für Sportanlagen. Die Untersuchung 1991 hatte einen Messwert von 47.000 Nanogramm ergeben, der damals unterhalb des damals gültigen Grenzwertes gelegen haben soll. Die unterschiedlichen Messergebnisse der jetzigen Untersuchung begründete der Bürgermeister mit Proben von verschiedenen Stellen. Die höchsten Messwerte seien auf dem früheren Bolzplatz gemessen worden, der schon länger nicht mehr genutzt werde, aber mit beprobt worden sei.
Wie Egen herausstellte, sei der Sicherheit Vorrang zu geben. Niemand könne ausschließen, dass die vorliegenden Werte keine Gesundheitsgefährdung darstellten. Deshalb hätten sich alle Beteiligten dafür ausgesprochen, die zunächst vorsorgliche Sperrung in dem bisherigen Umfang beizubehalten. Alle Beteiligten seien sich einig, eine möglichst schnelle Sanierung der betreffenden Flächen durchzuführen.
Quelle: Neue Westfälische von Hans-Günther Meyer und Frank Hartmann
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ZWISCHENRUF von Frank Hartmann
Andere Gemeinden haben vorgemacht, wie verantwortungsvolle Verwaltungen sich verhalten, nachdem ihnen ihre dioxinbelasteten Flächen bekannt geworden waren. In Börninghausen und in Lübbecke haben die damals Verantwortlichen auf eine Sanierung verzichtet. Selbst 1997, als das Land NRW dafür eigens ein Programm auflegte und Zuschüsse vergab, ließen sie das Giftzeug im Boden. Bis heute.
Hätte die NW nicht nachgefragt und durch ihre Recherchen offenbar richtig Asche aufgewirbelt (hoffentlich unbelastete), wer weiß, ob die beiden Vorgänge nicht weiterhin in den Aktenschränken geblieben und dort irgendwann verstaubt wären.
In Lübbecke hat die Verwaltung jetzt wenigstens reagiert. Aber in Pr. Oldendorf, wo die Bezirksregierung jedes Jahr gemahnt und sogar eine neue Untersuchung die Belastung bestätigt hat, hielten Bürgermeister und Verwaltung monatelang still – unbeweglich wie Staubfänger.
Liebe Fußballfreunde!
Offensichtlich hatte der Sportredakteur der Lübbecker Kreiszeitung gestern einen totalen Black-Out, als er geschrieben hatte, dass der Rasensportplatz wg. Schadstoffbelastung gesperrt werden musste und die Sportwoche der Fußballjugend wohl auf dem Aschenplatz durchgeführt werden müsse. Das ist natürlich völliger Unfug!
Der Aschenplatz wurde vom Bürgermeister gesperrt und nichts anderes. Der Rasensportplatz ist in einwandfreiem Zustand und wird deshalb auch Schauplatz der Jugendwerbewoche sein. Auf meinen Anruf hin sagte der Redakteur, dass er da wohl etwas falsch verstanden habe. Im Lokalteil hätte der Sachverhalt ja richtig gestanden. Eine Korrektur der Meldung für die Donnerstagsausgabe könnte er leider nicht mehr bringen, da seine Seiten schon voll seien. Aber am Freitag würde er dann auf diesen Fehler hinweisen. Ohne Worte...
Es muss übrigens klar gesagt werden, dass der Vorstand die Platzsperre für völlig richtig hält, auch wenn uns dadurch jetzt erhebliche Probleme entstehen werden.
Die ganze Angelegenheit ist schon schlimm genug, ohne dass durch Falschmeldungungen weitere Unsicherheit verbreitet wird.
Der Ascheplatz in Börninghausen ist dioxinbelastet. Eine Untersuchung des zuständigen Landesamtes ergab, dass die Grenzwerte überschritten werden. Die Stadt hat den Sportplatz gesperrt. Sie geht aber davon aus, dass die Belastung nicht allzu hoch ist.
Ob und wann der Ascheplatz saniert wird, ist noch nicht klar. Die Stadt will bald mit dem Umweltamt des Kreises und der Bezirksregierung besprechen, was getan werden muss.
Quelle: Radio Westfalica
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