Ein Blick in die 2000er-Jahre: Die 1. Mannschaft konnte sich in der Kreisliga A behaupten, ohne Aufstiegsambitionen zu haben. Dadurch dass kaum Spieler in den Seniorenbereich wechselten, wurde die Luft immer dünner. Letztlich konnte man sich immer noch in der Kreisliga A halten. 2010 war es aber vorbei. Die Mannschaft musste in die Kreisliga B absteigen. Es dauerte bis 2015, dass der Aufstieg in die Kreisliga A wieder geschafft wurde. Aber leider nur für ein Jahr. Durch ein verlorenes Entscheidungsspiel gegen Pr. Ströhen war der Abstieg in die Kreisliga B besiegelt. 2017 gelang wieder der Aufstieg in die Kreisliga A, obwohl man nur den 3. Tabellenplatz belegt hatte. Durch einen Sieg im letzten Pflichtspiel konnte die Klasse gehalten werden. 2019 nahm das Schicksal seinen Lauf. 

Es folgte der abermalige Abstieg in die Kreisliga B. Die Saison 2019/20 verlief durch den Ausbruch der Corona-Pandemie turbulent. Im Frühjahr 2020 wurde die Serie wegen der Pandemie für beendet erklärt. Da die 1. Mannschaft die Herbstmeisterschaft errungen hatte, konnte sie wieder in die Kreisliga A aufsteigen. Wenn es nach Trainer Matthias Huth geht, soll das Image einer Fahrstuhlmannschaft endgültig zu den Akten gelegt werden. Hoffen wir das Beste. Mit Trainer Jörg Rodewald ist die 1. Mannschaft nun aber fest auf Aufstiegskurs. Die 2. Mannschaft des SVE hält sich zur Saison 2022/2023 in der Kreisliga D auf dem 7. Tabellenplatz. Durch einige Trainerwechsel gab es auch in dieser Mannschaft turbulente Zeiten. Durch engagierte Vereinsspieler kann sich die 2. Mannschaft nun aber über eine gute Spielerquote freuen. 

Im Juniorenbereich machte sich die Spielgemeinschaft mit dem SuS Holzhausen durch Erfolge bezahlt. Die E-Junioren konnten 2008 die Kreismeisterschaft erringen. 2009 wurden die B-Junioren Kreispokalsieger. 2009 konnte zusammen mit dem SV Rödinghausen eine C-Juniorinnen-Mannschaft gemeldet werden. Ab 2013 stellte der SVE die Mannschaft allein. Sie wurde 2014 Hallenkreismeister. Aus den C-Juniorinnen wurden 2014 B-Juniorinnen und ab 2016 eine Damenmannschaft, die 2019 die Kreismeisterschaft erringen konnte. Auf den Aufstieg in die Bezirksliga wurde verzichtet. Die größten Erfolge in der Spielgemeinschaft konnten die B-Junioren verbuchen. Sie wurden 2011 Kreismeister. Bei den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga scheiterte die Mannschaft im letzten Spiel. Auch 2014 und 2016 wurde man wieder Kreismeister. In den jeweiligen Aufstiegsspielen konnte sich die Mannschaft nicht durchsetzen. Die C-Junioren wurden 2013 Kreismeister und Kreispokalsieger. Der Pokalsieg wurde gegen den haushohen Favoriten Preußen Espelkamp errungen.

Sportplatz-Situation

Aber auch abseits von den Mannschaften gab es in den frühen 00er-Jahren einiges zu tun: Das Land Nordrhein-Westfalen teilte mit, dass Sportflächen, die mit Asche versehen waren, die aus einer Hütte im Sauerland stammte, mit Dioxin belastet sein könnten. Auch auf unserem Sportplatz war diese Asche verbaut. Der Platz wurde sofort für sämtlichen Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt. Es stellte sich die Frage, wo können unsere Mannschaften trainieren und spielen. Die Suche nach einer Ausweichmöglichkeit war ergebnislos. Es konnte keine geeignete Fläche im Eggetal gefunden werden. Die Benutzung der Sportplätze der Nachbarvereine war auch nur bedingt möglich. Eine sehr schwierige Situation für den Verein. Es wurden Bodenproben vom Aschenplatz entnommen, und wie nicht anders zu erwarten war, wurde eine Dioxinbelastung festgestellt. In der Zwischenzeit hatte das Land Nordrhein-Westfalen mitgeteilt, dass doch alles nicht so schlimm sei, wie man zunächst vermutet hatte, und eine Weiterbenutzung der belasteten Anlagen erlaubt, weil keine Gesundheitsgefährdung vorliege. Daraufhin wurde der Betrieb auf unserem Aschenplatz auch wieder aufgenommen.

Während andere Städte und Gemeinden ihre belasteten Anlagen sanierten, beließ es die Stadt Preußisch Oldendorf beim alten Zustand. Im Jahre 2008 wurde eine neue Aschenschicht aufgetragen. Dadurch erhoffte man auch die Dioxinbelastung zu verringern. Der Zustand stellte den Verein nicht zufrieden. Daraufhin wurde 2010 der Antrag bei der Stadt gestellt, den Aschenplatz zu sanieren. Die belastete Schicht wurde dann abgetragen und entsorgt. Da dem SVE nur der neue Rasenplatz zur Verfügung stand, der keine Flutlichtanlage hatte, war der Trainingsbetrieb in den Wintermonaten stark eingeschränkt. Der Wunsch des Vereins war es, anstelle des Aschenplatzes einen Kunstrasenplatz zu bauen. Das wurde von der Stadt wegen der zu hohen Kosten abgelehnt. Vielmehr wollte die Stadt wieder einen Aschenplatz herrichten, wogegen man sich mit Händen und Füßen wehrte.

Inzwischen war der Platz eine reine Mondlandschaft. Die Diesteln wuchsen einen Meter hoch. Der Zustand war eines staatlich anerkannten Luftkurortes nicht würdig. Nach längeren Verhandlungen mit der Stadt kam man dann überein, einen Naturrasenplatz zu bauen. Als Bauherr trat der Verein auf. Zu den Baukosten von 210.000 Euro steuerte die Stadt einen Zuschuss von 140.000 Euro bei. Die verbliebenen 70.000 Euro konnte der Verein durch Spenden und Eigenleistungen aufbringen. Mit den Bauarbeiten wurde 2013 begonnen. Aber damit nicht genug. Der Eigentümer der an den Sportplatz angrenzenden alten Turnhalle verlangte zum Schutz seines Gebäudes einen Ballfangzaun. Die ermittelten Kosten sollten 10.000 Euro betragen. Ein Zuschussantrag wurde von der Stadt abgelehnt. Es blieb dem Verein nichts anderes übrig, als auch diese Kosten noch zu schultern.

Im Mai 2015 konnte der Sportplatz endgültig eingeweiht werden. Was noch fehlte, war eine Flutlichtanlage. Hier bat die Stadt den Verein, die Anlage mit einem Zuschuss von 35.000 Euro zu bauen. Die Anlage konnte im Oktober 2015 in Betrieb genommen werden.

Juniorenfußball im SVE

Im Juniorenbereich machte sich der demografische Wandel immer mehr bemerkbar. Es konnten immer weniger Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet werden. Da der Großteil der Spieler in den einzelnen Mannschaften aus Rödinghausern bestand, war abzusehen, dass der SV Rödinghausen die Partnerschaft mit dem SVE irgendwann auflösen würde. Das geschah dann auch nach sieben Jahren gemeinsamer Arbeit im Jahre 2000. Mit dem SuS Holzhausen wurde 2006 zunächst bis zu den C-Junioren eine Spielgemeinschaft gebildet, die im Laufe der Jahre ausgebaut wurde und von den A- bis zu den E-Junioren bestand. Da es in der Spielgemeinschaft mit dem SuS Holzhausen immer schwieriger wurde, Mannschaften zu stellen, kam im Jahre 2019 noch der OTSV Preußisch Oldendorf hinzu. Die drei Vereine firmieren unter dem Namen JSG Limberg.

Wenn über den Fußball im Eggetal berichtet wird, darf eine Gruppe nicht fehlen, und zwar die Alten Herren (heute Altliga). Die Altliga führt in jedem Jahr ein Turnier mit auswärtigen Mannschaften durch. Leider ist auch hier in den letzten Jahren ein Wandel eingetreten. Großfeldturniere gibt es kaum noch, weil die Vereine keine Mannschaften mit 11 Spielern stellen können. Es haben sich Kleinfeldturniere mit 7 Spielern entwickelt. Auch in der Halle sind die Alten Herren aktiv. Im Winterhalbjahr jeden Jahres führt der Fußballkreis Lübbecke in verschiedenen Altersklassen die Hallenkreismeisterschaft durch. Auch hier ist der SVE immer mit mehreren Mannschaften am Start. Die 1. Altliga wurde 2003 Kreismeister. Auch die Ü40, die Ü45 und die Ü50, insbesondere die Ü40, haben Kreismeistertitel errungen. Auch das Gesellige kommt nicht zu kurz. Alle zwei Jahre wird ein Zweitagesausflug durchgeführt und nach Beendigung der Hallenrunde eine Abschlussveranstaltung. Die Fahrten der Altherren sind sehr beliebt, schon einige Orte in ganz Deutschland sind angesteuert worden.

Turnen im Eggetal

Marion Möllenberg hält ihr Amt als Turnwärtin seit über 25 Jahren inne und hat damit die Geschicke des Sportvereins maßgeblich gesteuert. Marion erinnert sich gerne noch zurück an ihre Anfänge mit der Kinderturngruppe: „Die Gruppe wurde am Anfang immer belächelt, da Kinder ab einem Jahr mit ihren Eltern kommen konnten.“ Was sollte man mit so kleinen Kindern denn schon anfangen, war eine eher weniger berechtigte Frage. Marion räumte sie aus dem Weg, denn die Gruppe existiert seit nunmehr 25 Jahren. Für viele Kinder ist die Gruppe der erste Kontakt zum gesamten Sportverein. Natürlich sind die Übungen entsprechend angepasst an das junge Alter der Teilnehmer – genauso wie die der Kindergruppe, die derzeit von Silke Bekemeier, Angelika Becker und Tanja Struß geleitet wird (für Kinder ab 5 Jahren). Vorher haben immer wieder Mütter einiger Kinder die Leitung der Gruppe übernommen.

Als die Grundschule in Börninghausen noch existierte, gab es die „Fit Kids“. Hier machte es sich dann aber bemerkbar, dass die Schule geschlossen wurde, sodass ab 2016 die Gruppe eingestellt wurde. Ebenso konnte eine Leichtathletik-Gruppe von 2007 bis 2011 ins Leben gerufen werden. Christine Eimertenbrink, Petra Hoffmeyer, Jule Eimertenbrink und Yvonne Dropp kümmerten sich um die Gruppe. Trainiert wurde in der Sporthalle und am Sportplatz. Wie auch eine Kindertanzgruppe, die Jazztanzgruppe und eine Bauchtanzgruppe konnte sich diese Gruppe nicht langfristig bewähren. Auch Nordic Walking, ein Entspannungskurs oder Yoga konnten sich nur wenige Jahre halten. Vielleicht ist das aber auch dem Wandel der Zeit geschuldet. Denn trotz starker Fluktuationen in der Turnabteilung entstehen immer wieder innovative, neue Kurse und Turngruppen, die die Turnabteilung fortwährend zu einer attraktiven Möglichkeit der sportlichen Betätigung im Eggetal machen lässt.

Aktuell gibt es fünf Turngruppen und -kurse: das Mutter-/Vater-Kind-Turnen, Kinderturnen, Frauenturnen, Fit ab 60, Drums Alive und Maluna Kunterbunt, den inklusiven Dorfzirkus. Im Folgenden wollen wir ein wenig genauer auf die einzelnen Abteilungen eingehen. Mutter-/Vater-Kind-Turngruppe Montags zwischen 15.30 Uhr und 17 Uhr verwandelt sich die Sporthalle immer wieder aufs Neue in einen großen Kleinkinder-Spielplatz. Allen voran Marion Möllenberg ist es zu verdanken, dass sich aktuell bis zu 20 Kinder mit Mama, Papa, Oma oder Opa in der Halle austoben. Zu ganz starken Zeiten waren es auch bis zu 40 Kinder. „Das war dann aber fast zuviel”, erinnert sich Marion zurück. Die Kinder im Alter von einem Jahr – was natürlich sehr früh ist – dürfen, bis sie vier Jahre alt sind, am Kinderturnen teilnehmen. Je nach Entwicklung, Lust und Laune können sie früher oder später in die Kinderturngruppe wechseln. Zwischen den Kindern entstehen viele Freundschaften, aber auch unter den Familien. Es ist ein Treffpunkt für neue Familien, die ins Tal gezogen sind, und Familien, die bereits seit Generationen im Eggetal leben. Das Kleinkinderturnen beginnt immer mit einem Aufwärmspiel mit Musik. Dazu kann getanzt, gelaufen oder gesprungen werden.

Nach dem Aufwärmen kommen dann die Herzstücke der klassischen Turnübungen zum Einsatz – Reck, Barren, Stange und Kasten. Naja, nicht ganz. Ehrlicherweise wäre das zu viel verlangt. Man stelle sich ein zweijähriges Kind an einem Barren vor… Nein, vielmehr sollen die Mütter mit einer Anleitung kleine Gerätelandschaften aufbauen – aus Kästen, Bänken, Weichböden und Trampolinen. Ringe werden zur Schaukel gemacht, aus den Bänken entstehen Wippen, aus Ringen und Matten wird eine Schaukel, aus dem Barren und einer Bank wird eine Wackelbank. Ziemlich vielseitig, diese alte Sporthalle mit ihren Geräten. Der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Hauptsache die Kinder können klettern, springen, balancieren und Spaß haben. Gleichzeitig trainieren sie aber auch ihre motorischen Fähigkeiten. Mit den Kleingeräten, wie den Ringen, Bällen, Tüchern oder dem Krabbeltunnel, wird auch gespielt. Nachdem die Kinder den Parcours durchlaufen sind, wird abgebaut und es kommt ein bekanntes Spiel. Zum Abschluss wird nochmal zusammen gesungen und sich verabschiedet.

Für Marion Möllenberg ist es ganz wichtig zu sagen, dass jedes Kind nach seinen eigenen Fähigkeiten turnt. Niemand wird gezwungen, alle Übungen zu machen. Gleichgewicht, Motorik und das so wichtige Selbstvertrauen und Miteinander unter den Kindern werden gefördert. Den Kindern, Müttern oder Vätern macht das Kinderturnen sichtlich Spaß. Das zeigt sich daran, dass die Geschwisterkinder mitkommen, auch wenn sie schon längst in der Schule sind. Am Sportplatz, im Bansen, beim Tag der offenen Tür an der Grundschule oder am Haus der Begegnung hatten die Kleinen und Großen schon ihre Auftritte – dann mit dem Schwungtuch. Mit großer Freude ist Marion für die Kinder und Eltern da und hofft, auch in Zukunft noch möglichst viele Kinder bei sich in der Kleinkinderturngruppe begrüßen zu können.

Drums Alive

Dieser Kurs ist für Mitglieder und Nicht-Mitglieder des SVE offen. Die Teilnehmer sind zwischen 25 und 55 Jahren alt – ein Sport für viele Altersklassen. Denn „Drums Alive” ist eine eigene Sportart. Das wussten sicherlich viele nicht. Mit echten Drums (Schlagstöcken) trommeln die Teilnehmer auf großen Pezzibällen, die auf Kübeln fixiert werden, damit sie nicht weg rollen. Es wird nicht musiziert, sondern Sport gemacht. Nach einer bestimmten Musik studieren die Teilnehmer jede Stunde eine Choreographie aus drei Teilen ein. Das kann dann auch mal heiß hergehen: Verschiedene Schrittfolgen zusammen mit Trommelschlägen auf den Bällen, in der Luft und auf dem Boden werden im Takt der Musik kombiniert. Verschiedene Schrittfolgen erfordern eine hohe Konzentration, Arm- und Beinkoordination und Taktgefühl. Denn: „Drums Alive macht Spaß, fit und den Kopf frei“, fasst Marion zusammen. Der bislang größte Auftritt war 2019 bei der Jubiläumsfeier zum 1025-jährigen Bestehen Börninghausens.

Fit ab 60 Jahre

Wenn dann Drums Alive zu hektisch wird, kann gleich bei der Gruppe „Fit ab 60“ mitgemacht werden. Hier geht es vielleicht etwas weniger schwungvoll, aber mit genauso viel Spaß zu. Etwa über 20 Frauen trainieren mittwochs zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr in der Sporthalle im Sommer und zwischen 18 Uhr und 19 Uhr im Winter. Auch hier steht das bewusste Trainieren des Körpers im Vordergrund. Auf einer Matte werden Gymnastik-, Dehnund Koordinationsübungen mit unterschiedlichen Handgeräten zu passender Musik durchgeführt. Dabei können Bälle, Reifen, Brazils oder Bänder eingesetzt werden. Aber auch abseits des Sports treffen sich die Frauen zum Frühstück, machen eine Weihnachtsfeier oder treffen sich bei Sportkolleginnen im Garten – Frauenpower pur, könnte man zusammenfassen. Lisel Husemeyer organisiert die Übungen und koordiniert das Training. Ihr Ziel: „Dass alle gesund bleiben und noch lange mit Freude dabei sind.“ Sie ist besonders stolz auf ihre Sportkolleginnen und lobt die Harmonie in der Gruppe und freut sich jede Woche aufs Neue, ihre Übungen zusammen mit den anderen durchzugehen. 

Inklusiver Dorfzirkus „Maluna Kunterbunt“

Der Name ist Programm: Es ist sicherlich eines des bedeutendsten Projekte im Sportverein. Egal, welche körperliche oder psychische Einschränkung ein Teilnehmer hat oder eben auch nicht. An diesem Kurs können alle teilnehmen, die Lust haben. Angela Hölscher hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Herzblut in den Dorfzirkus zu stecken. Derzeit sind 18 Menschen mit und ohne Handicap im Alter von fünf bis 70 Jahren mit dabei. Zwar stammen die meisten aus dem Eggetal, aber auch aus Lübbecke, Rahden und Espelkamp sind Artisten Teil des Zirkus. Denn es geht um das Erlernen von Zirkustechniken wie Poi, Flowersticks, Jonglage, Hula Hoop, Rope Skipping, Artistik und Theatertechniken im leistungsreduzierten Raum. Psychomotorik und Spiele fördern die Gemeinschaft der Kursteilnehmer, die sich dienstags immer zwischen 18 Uhr und 19.45 Uhr in der Sporthalle treffen. Die Grundausstattung wird finanziert von der Aktion Mensch des Zweiten Deutschen Fernsehens. Nicht nur für das Equipment, sondern auch für die spezielle Trainerin Augustine wird Geld benötigt. Neben der Aktion Mensch haben schon viele Firmen und Vereine für den Dorfzirkus gespendet. Stoffe und Kostüme haben Augustine und Angela Hölscher auf eigene Kosten zusammengetragen und ausgeliehen. Den Dorfzirkus gibt es erst seit 2017, deshalb gab es bisher erst eine große Premiere und kleinere Aufführungen – alle Aufführungen wurden mit großem Applaus geehrt. Und um im Zirkus-Slang zu bleiben: „The show must go on!“

Frauenturnen

Nicht ganz – „Fit mit Brit“ passt wohl besser, meint Jutta Ackermann. Bis zu 15 Frauen kommen dann einmal in der Woche zusammen, um sich von Brit fit machen zu lassen. Wobei, letztlich muss sich jede selbst vom Sofa aufraffen, um in entspannter Atmosphäre sich und seinem Körper etwas Gutes zu tun. Die meisten Frauen sind zwischen 40 und 65 Jahren alt. Bevor Brit die Sportstunde übernommen hat, war Lisel Husemeyer Chefin. Das meiste habe sich Brit von Lisel – und, der Zeit angepasst, von YouTube abgeschaut. Am besten kann man die Übungen wohl als an „Pilates angelehnt“ bezeichnen. Es gibt immer eine Aufwärmphase, dann die Pilates-Übungen und zum Schluss Dehn- und Entspannungsübungen. Unterschiedliche Geräte können eingesetzt werden: große und kleine Bälle, Terrabänder, Balancekissen und Brazils. Aber auch das Training ganz ohne Geräte ist effektiv. Und was wünscht sich die heutige Chefin der Gruppe? „Dass wir im Dorf noch ein paar Frauen für den Kurs begeistern können.“ Tutta casa, letto e chiesa – aus dem Italienischen für „Nur Kinder, Küche und Kirche“ – das sollte gestern gewesen sein. Der Kurs trifft sich immer dienstags von 20 bis 21 Uhr. Und wenn dann nach und nach die Übungen immer besser funktionieren, ist auch Brit Schulze so richtig glücklich.

Kinderturnen

Tanja Struß, Angelika Becker und Silke Bekemeier – das Team des Kinderturnens im Eggetal. Immer dienstags von 16 bis 17 Uhr können sich Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in der Turnhalle austoben – so ein bisschen wie ein wöchentlicher Kindergeburtstag. Denn es gibt auch immer wieder kleine Feiern wie an Ostern mit Topf schlagen, Karneval mit Kostümen, Weihnachten mit Geschenken. Aber die Hauptsache ist, sich auszutoben: „Wir sind immer erstaunt vom Bewegungsdrang der Kinder“, verrät Tanja Struß. 10 bis 15 Kinder sind dabei. Und was wünscht sich die Kinderturngruppe: „Dass weiterhin viele Kinder zu uns kommen.“ Diese Aussage treffen wohl alle der Übungsleiterinnen der Turnabteilung. Also: Wieso nicht? 

Tischtennis-Abteilung

1999: Zum 25-jährigen Jubiläum konnte die vorherige Nachwuchsmannschafts- Anzahl sogar noch getoppt werden, da jetzt total mit sogar acht Nachwuchsteams (2 x Mädchen, 3 x Schülerinnen, 1 Jugend und 2 x Schüler) an den Start gegangen wurde. Die 1. Mädchen- Mannschaft brillierte dabei als Kreisliga-Meister, Kreispokalsieger und Finalteilnehmer der Kreispokalsieger auf Bezirksebene. Somit wurde erstmals eine Mädchen- Mannschaft auf Bezirksebene gemeldet. Im Senioren-Bereich spielte die Tischtennisabteilung des SVE unterdessen mit zwei Damen-Mannschaften und fünf Herren-Mannschaften, so dass wir total 15 Mannschaften am Start hatten. Die TT-Abteilung Börninghausen hatte sich inzwischen quantitativ durchgesetzt und konnte auch qualitativ im Kreis Minden-Lübbecke überzeugen.

2002: Die erste Jugend-Mannschaft mit Henrik Budde, Stefan Ryba, Sascha Pötting und Benjamin Möhlmeier wurde sensationell Zweiter der Bezirksliga und hatte ein Aufstiegsrecht in die Jungen- Verbandsliga. Ein bisher nie dagewesener Erfolg, der bis heute nicht wiederholt wurde. Da Henrik und Benjamin altersbedingt nicht mehr in der Jungen-Mannschaft spielen durften, verzichteten wir auf den Aufstieg, und die bisherige Jungen-Mannschaft wurden in die 1. Herren-Mannschaft (Kreisliga) und 2. Herren-Mannschaft (über Relegationsrunde Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft) integriert. Sascha Pötting, der Jüngste der erfolgreichen Jungen-Bezirksliga- Mannschaft, verließ uns mit Ziel TTC Rödinghausen. Die erste Damen- Mannschaft hatte als Achte von elf Mannschaften ihren Klassenerhalt im ersten Bezirksklassenjahr in der Tasche. Zeitsprung ins Jahr

2006: Da hieß es dann doch Abschied nehmen. Die Kreisliga war für die verbliebenden Herren-Spieler eine Nummer zu hoch, und man stieg nach 17 Jahren in die 1. Kreisklasse ab, wenige Jahre später sogar in die 2. Kreisklasse. Gleiches galt für die 1. Damen-Mannschaft. Nach einem einjährigen Gastspiel ging es zurück in die Bezirksklasse. Dieses hinderte die Damen aber nicht, die inzwischen sogar auf 3 Mannschaften angewachsen waren, ihr zehnjähriges Bestehen mit einem zünftigen Paris-Wochenende zu feiern.

2012: Nach der Rückkehr unseres Zeitsoldaten Henrik Budde peilte die 1. Herren-Mannschaft erstmals seit fünf Jahren den Aufstieg in die 1. Kreisklasse an, der auch mit 20 Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage als Staffelsieger gelang. Bereits seit Jahren hatte es im weiblichen Nachwuchsbereich eine Kooperation mit dem Kreis Herford gegeben. Der Rückgang im weiblichen Nachwuchsbereich sowohl im Kreis Minden-Lübbecke als auch im Kreis Herford führte dazu, dass es keinen Schülerinnen- Spielbetrieb mehr gab und ab 2013 auch keine Mädchen-Mannschaften mehr möglich waren. Wir integrierten unsere Mädchen in Jugend-Mannschaften, und die Schülerinnen spielen seitdem in Schüler-Mannschaften. In den folgenden Jahren trat erstmal eine Stagnation ein, durch Zu-, aber auch Abgänge blieb die Anzahl an Mannschaften gleich. 

Tischtennis im Jahr 2020

Im Jahr 2020 sind sieben Mannschaften gemeldet, davon vier im Herrenbereich und drei im Jugendbereich. Leider konnten sich zur Saison 2019/2020 nicht mehr genügend Damen finden, sodass erstmals seit 20 Jahren keine Damenmannschaft gebildet wurde. Diejenigen Damen, die jetzt dennoch weiterspielen möchten, spielen in den Herren-Mannschaft mit. Neben dem Siegeswillen in Meisterschaftsspielen steht die Tischtennisabteilung aber auch für fröhliche Zusammenkünfte, Freundschaften abseits des Sports und eine Reihe von Veranstaltungen.

Nachdem in den Jahren vor 2014 (40. Jubiläumsjahr) die Teilnehmerzahlen bei den Vereinsmeisterschaften, die seit 1995 jährlich an einem Wochenende ausgerichtet werden, rückläufig waren, veränderte Detlef Haake das System. Für den Nachwuchs und deren Eltern bot die Abteilung den Family- Cup an. Die Senioren spielten im Zeitraum April – Juni ihre Vereinsmeister während der Trainingszeiten aus. Nach wenigen Jahren und nicht nur zufriedenen Spielern gab es 2018 die ersten alten „neuen“ Vereinsmeisterschaften in freudiger, lockerer Runde an einem Samstag. Gleichzeitig lud man auf den Nachmittag alle SVE-Vereinsmitglieder ein, die sonst eigentlich nicht Tischtennis spielen, sich in Duellen zu messen. Da diese Art der Vereinsmeisterschaften wieder sehr viel Zuspruch erhalten hat und weit über 20 Teilnehmer mitmachten, ist man bis heute bei diesem Modell geblieben. Tischtennis ist eine Randsportart, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Sky, die ARD und das ZDF um Übertragungsrechte von Meisterschaftsspielen nicht scheren. Dass Tischtennis im Eggetal aber alles andere als eine Randsportart ist, zeigt der seit fast einem halben Jahrhundert andauernde Durst nach Schläger, Ball und Platte. Und so ein bisschen erfährt diese Sportart in Börninghausen seit einigen Jahren auch wieder eine Art Renaissance – durch intensives Nachwuchstraining an drei Tagen in der Woche durch Betreuer wie Utz Vortmeier, Matthias Honermann, Tim Solinger und Noah Brümmelhorst.

Es war das Jahr 2015, als Utz Vortmeier zusammen mit Jan-Philipp Becker, der mittlerweile nicht mehr Tischtennis spielt, und Noah Brümmelhorst einen Schnupperkurs für Anfänger ins Leben rief. In zehn Tischtenniseinheiten, die einem Trainingsplan folgten, konnten Kinder ab 6 Jahren erste Gehversuche im Tischtennis unternehmen. Der Erfolg gibt recht: Stand 2020 sind immerhin drei Jugendmannschaften gemeldet, die von Utz Vortmeier, Tim Solinger und Detlef Haake geführt werden – alle Kinder sind „Eigengewächse“ der Nachwuchsarbeit – auch mit Kindern aus der Nachbargemeinde Bad Holzhausen. Insbesondere im vergangenen Jahr kristallisierte sich eine aufstrebende Jugend- Mannschaft – bestehend aus Alisa und Julian Walkenhorst, Max Brinkhoff, Joel Stücker, Samuel Töpfer und Edwin Jahn – heraus, die mit großem Ehrgeiz nunmehr als feste Konstellation seit einigen Jahren mehrmals wöchentlich trainiert. Das Resultat: In der 1. Kreisklasse kann sich das Team gut behaupten.

Auch wenn durch mittlerweile über 20 Nachwuchsspieler die Halle montags, mittwochs und auch freitags gut gefüllt ist: mehr geht immer. Und wenn es auch „nur“ die Eltern sind. Seitdem es die Nachwuchsarbeit gibt, wird nämlich auch neben einer Weihnachtsfeier ein großes Sommerturnier veranstaltet, an dem die Kinder zusammen mit ihren Eltern teilnehmen können. Und dann kommt richtig Leben in die Turnhalle. Apropos Turnhalle: Nach der Grundschulschließung im Jahr 2015 hat der SVE den Pachtvertrag der Turnhalle übernommen, sodass auch weiterhin überdacht Sport getrieben werden kann. Mehrere Hundert Gäste und Vereinsmitglieder treiben monatlich Sport in der Turnhalle. Die vier Herren-Mannschaften spielen derzeit in der 1. bis 3. Kreisklasse. Ihre Mannschaftsführer sind Matthias Honermann, Dominik Kröger, Christoph Zeh und Jürgen Stiebel. Viele der Mannschaften spielen schon seit Jahren in der gleichen Konstellation – man kennt sich und seine Gegner. Häufig sitzen die Aktiven nach den Spielen noch zusammen, oder man trifft sich zum gemeinsamen Essen.