3:2 im Finale gegen Hannover 96 sichert Hertha BSC den Sieg beim FreewayCup 2012. Frank Vogel hatte seine Mannschaft mit einem trainingsfreien Montag gelockt. „Wenn ihr das Finale gewinnt, müsst ihr nur zur Schule“, hatte der Trainer von Hertha BSC Berlin seinen Spielern vor dem Anpfiff des Endspiels gesagt. Die Berliner zeigten anschließend eine Klassepartie und sicherten sich durch einen 3:2-Finalsieg gegen Hannover 96 den Gewinn des FreewayCups. Während die Gäste aus der Hauptstadt am Samstag enttäuschten, drehten sie am zweiten Turniertag so richtig auf. Der dritte Platz ging an Borussia Dortmund nach einem 3:2 gegen Werder Bremen. Die Mühlenkreisauswahl scheiterte im Achtelfinale unglücklich an Arminia Bielefeld.

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So jubeln nur Gewinner
Hertha BSC Berlin sicherte sich den Turniersieg bei der 13. Auflage des FreewayCup
durch einen 3:2-Erfolg im Endspiel gegen Hannover 96

 

Neben dem neuen Siegerpokal erhielten die Berliner noch weitere Auszeichnungen, denn Angreifer Junior Ebot-Etchi sicherte sich mit acht Toren und zwei Assists die Scorerwertung, zudem war er auch der erfolgreichste Torschütze des zweitägigen Hallenspektakels. „Wir haben wirklich Probleme gehabt, am Samstag in das Turnier zu kommen. Doch schon im dritten Vorrundenspiel lief es etwas besser, und ab dem Achtelfinale haben wir richtig guten Fußball geboten. Da waren alle sehr engagiert und sind als echte Mannschaft aufgetreten“, freute sich Frank Vogel nach der Siegerehrung. Das Turnier, an dem der Berliner zum zweiten Mal beteiligt war, findet er „fast schon nicht mehr steigerungsfähig“. „Was die Organisatoren um Heinz-Dieter Holsing auf die Beine stellen, ist einmalig in Deutschland. Es wird nicht nur Hallenfußball auf allerhöchstem Niveau angeboten, sondern das ganze Drumherum ist begeisternd“, so Vogel. Und deshalb freut er sich schon jetzt auf das nächste Jahr.

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Logische Konsequenz: Die Lübbecker Kreissporthalle war an beiden Tagen ausverkauft.
Rechts: Bester Spieler Junior Ebot-Etchi (l.) wird nach seinem 1:1 im Finale von Yanni Regäsel geherzt.

Im Endspiel zeigte seine Mannschaft eine wirklich starke Vorstellung. Zwar ging Hannover 96 durch Niklas Teichgräber mit 1:0 in Führung, doch die Berliner ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Zuerst sorgte Junior Ebot-Etchio für das 1:1, dann legte der Torjäger seinem Mitspieler Fritz Engel das 2:1 auf. Felix Römer erhöhte nach einem tollen Spielzug auf 3:1. Hannover 96 schaffte nur noch durch Kevin Wolf das 3:2.

Die Berliner hatten sich zuvor durch Siege über Bayern München (5:2 im Achtelfinale), Arminia Bielefeld (2:1 im Viertelfinale) sowie Borussia Dortmund (4:1 im Halbfinale) beeindruckend für das Endspiel qualifiziert – und das nach einer eher enttäuschenden Vorrunde.

Hannover 96 schaltete auf dem Weg ins Finale den VfL Osnabrück (5:1 im Achtelfinale), Titelverteidiger VfB Stuttgart (1:0 im Viertelfinale) und Werder Bremen (1:0 im Halbfinale) aus.

Am ersten Turniertag hatten noch die Mannschaften aus dem Süden das Geschehen bestimmt. Der FC Bayern München, Titelverteidiger VfB Stuttgart sowie der 1. FC Nürnberg boten überzeugende Vorstellungen, was sie aber am Sonntag nicht mehr wiederholen konnten. Nasch einem schwachen Turnierstart kam auch Borussia Dortmund immer besser in Schwung, immerhin gelang den Gästen aus dem Ruhrgebiet mit dem 9:2 gegen Borussia Mönchengladbach im Viertelfinale der höchste Turniersieg.

Sah man sich am Samstag und Sonntag in der Halle um, blickte man in fröhliche Gesichter. Sowohl bei den Spielern als auch den Verantwortlichen der Mannschaften war die große Freude, bei dieser Veranstaltung dabei sein zu dürfen,mehr als deutlich anzusehen.

Sportlich boten die Begegnungen alles, was das Fußballherz begehrt. Neben engagierten Zweikämpfen und toll herausgespielten Toren sah man auch zuhauf technische Kabinettstückchen einzelner Talente sowie herausragende Torhüter-Paraden. Eine Tendenz wurde dabei allerdings deutlich sichtbar: das Kollektiv steht bim Vordergrund, alles überragende Solisten nicht mehr unbedingt. Diese Entwicklung ist der unglaublichen körperlichen Fitness aller Spieler geschuldet.

Sichtlich bewegt nahm Turnierdirektor Heinz-Dieter Holsing die Siegerehrung vor. „Ich kann mir noch gar nicht wirklich vorstellen, dass in ein paar Stunden schon wieder alles vorbei ist“, so Holsing abschließend

Quelle: Neue Westfälische