Egen: „Alter Sportplatz hätte schon früher saniert werden müssen“. Der nachweislich zwischen 10.700 und 126.300 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Trockenmasse belastete und deswegen gesperrte Aschenplatz in Börninghausen war ein Thema im Haupt- und Finanzausschuss. Bürgermeister Jost Egen erklärte, dass die Belastung des Aschenplatzes schon seit Anfang der 90er Jahre bekannt sei.

Nach der Einschätzung von Fachleuten gingen von dem belasteten Material keine unmittelbaren Gefahren aus, da das Dioxin nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Schlacke eingeschlossen sei. Ein anderes Bild ergab sich bei der Darstellung des SPD-Ratsherren Carsten Scholz. Wie er erklärte, habe es nach Recherchen der SPD-Fraktion 2000 eine Untersuchung der hessischen Landesregierung gegeben, nach der mit Dioxin belastete Schlacke ein Gefährdungspotential haben könne. Eine fachliche Begutachtung sei 2000 zu der Einschätzung gekommen, das das Dioxin unter bestimmten Voraussetzungen von Menschen aufgenommen werden könne.

Carsten Scholz regte an, sich noch einmal mit dem Gefährdungspotenzial im Eggetal zu beschäftigen und zu prüfen, ob eine Sofortmaßnahme wie die Abdeckung des Aschenplatzes mit einer Plane bis zum Beginn der Sanierung ratsam erscheine. Der Bürgermeister ging nicht näher auf die Ausführungen von Scholz ein. Egen erklärte, dass die Notwendigkeit einer Sanierung des Platzes feststehe. „Der Aschenplatz hätte schon viel früher saniert werden müssen“, betonte der Bürgermeister.

Für die nächste Woche sei eine Besprechung mit dem Umweltamt und der Bezirksregierung geplant. Vor dem Zuschussantrag für eine Sanierungsmaßnahme müsse zunächst ein Fachgutachten erstellt werden. Nach einer ersten groben Schätzung entstünden bei der Sanierung Kosten zwischen 800.000 und einer Million Euro. Bei einer Bezuschussung von 80 Prozent aus Landesmitteln seien in diesem Fall 200.000 Euro aus Haushaltsmitteln zu finanzieren.

Neue Westfälische vom 11.09.2010