Hier ist die wahre Heimat des Fußballs.

In der Kreisliga zählt der Spaß am Spiel, hier ist ein Spruch tödlicher als jeder Steilpass, hier hat ein Sixpack nichts mit dem Bauch zu tun. Die Wahrheiten der Kreisliga zum Auftakt der Rückrunde 2014/2015.

...wenn die Flanken so hoch sind, dass schon Schnee drauf liegt.

... wenn bei der dritten Auswechslung auch das Shirt getauscht werden muss – waren leider nur 13 Trikots im Koffer.

... wenn der 120 kg schwere Libero Trikot-Größe M trägt.

... wenn ein Spieler für das Spitzenspiel absagt, weil Oma Geburtstag feiert.

... wenn sich 15 Spieler um drei XL-Hosen streiten und alle Stutzen Löcher ­haben.

... wenn ein Spieler nach einer Roten Karte direkt sagt: „Nächste ­Woche habe ich eh keine Zeit.“

... wenn das erste Bier nach dem Spiel direkt auf dem Platz getrunken wird.

... wenn das Training im Sommer mit 25 Leuten beginnt und ab Herbst maximal noch 8 kommen.

... wenn das Spitzenspiel verlegt wird, weil im Dorf Schützenfest ist.

...wenn dein ­Gegenspieler mit 12 Millimeter hohen ­Eisenstollen aufläuft, weil das einschüchtern soll.

... wenn vor dem Umziehen die halbe Mannschaft noch eine Kippe im Mund hat.

... wenn alle auf die einzige Physiotherapeutin stehen.

... wenn man sich mit zwei Mannschaften eine Kabine teilen muss.

... wenn ein Spieler nach der Einwechslung noch mal fragt, welche Position er eigentlich spielt.

... wenn auf dem Platz ausgeknobelt wird, wer den Elfer schießen darf.

... wenn ein ­Spieler bemerkt, dass nur zehn Spieler auf der Taktiktafel stehen und der Trainer antwortet: „Du Klugscheißer bleibst auch erst mal draußen.“

... wenn man zu wenig Autos hat, um zum Auswärtsspiel zu kommen.

... wenn sich der Schiri ausschließlich im Mittelkreis bewegt.

... wenn der eigene Opa der härteste Hooligan auf dem Platz ist.

... wenn der Typ mit den bunten Schuhen beim Freistoß Anlauf nimmt wie Ronaldo – und das Ding 20 Meter neben das Tor in die Ulmen drischt.

... wenn der Trainer mit ’nem Stoffbeutel die Wertsachen einsammelt – die Gästekabine ist leider nicht abschließbar.

... wenn Eis-Spray bei wirklich JEDER Verletzung hilft.

... wenn gegrätscht wird, obwohl man auf Asche spielt.

... wenn kein Schiri kommt und spontan ein Zuschauer pfeifen muss.

... wenn die Mütter der Spieler selbst gemachten Kuchen verkaufen.

... wenn der Vereinsobmann begleitet von einem Jugendspieler mit Spardose den Eintrittspreis von 2 Euro kassiert – für Klubmitglieder natürlich kostenlos.

... wenn die Mannschaftsfahrt nach Malle schon vor dem 1. Spieltag gebucht wird.

... wenn Abseits durch Handheben der Abwehr entschieden wird.

... wenn man 20 Minuten nach der Einwechslung schon reif für das Sauerstoffzelt ist.

... wenn dein Mitspieler von seiner Frau zum Platz gebracht wird, weil er selbst noch nicht fahren darf.

... wenn der schlechteste Spieler seinen Namen auf die 300 Euro teuren Schuhe sticken lässt.

... wenn die Bratwurst auf der einen Seite verkohlt und auf der anderen noch roh ist.

... wenn keiner Lust hat, den Spielberichtsbogen auszufüllen.

... wenn man vor dem Spiel noch schnell hinter das Vereinsheim kotzt.

... wenn der örtliche Gas-Wasser-Scheiße-Betrieb dein Trikotsponsor ist.

... wenn sich der Gefoulte beschwert: „Schiri, wenn du es schon nicht siehst, hättest du es HÖREN müssen.“

... wenn dich der Schiri vor dem Spiel ermahnt, weil dein Foto im Spielerpass noch aus Schulzeiten stammt.

... wenn man sich nach dem Spiel vor die Kabinentür setzt und erst mal drei Zigaretten raucht.

... wenn der Vereins-Opa beim Kreiden wieder seine Brille vergessen hat und die Linien krumm und schief sind.

... wenn das Aufwärm-Öl wichtiger als das Aufwärmen ist.

... wenn nach dem Spiel keiner die Trikots zum Waschen mit nach Hause nehmen will.

... wenn der dickste Spieler im Tor steht.

... wenn dein Trainer zu dir sagt: „Die 10 nimmst du in Manndeckung. Und wenn er aufs Klo geht, gehst du mit!“

... wenn das Toilettenpapier in der Kabine schlimmer wirkt als Schleifpapier.

... wenn der Trikotsponsor schon seit drei Jahren pleite ist.

... wenn die Neuverpflichtungen um 4 Uhr morgens im Bierzelt klargemacht werden.

... wenn man kurz vorm Anpfiff verzweifelt Leibchen sucht, weil beide Teams in den gleichen Farben spielen.

... wenn der Schiri nach 55 Minuten gefragt wird, wie lange noch zu spielen ist.

... wenn keiner mehr zum Training kommt, weil der Coach anordnet: „Bitte Laufschuhe mitbringen.“

... wenn der dreijährige Sohn des Stürmers mitten im Spiel auf den Platz rennt. Und der sich erst mal Zeit für ihn nimmt.

... wenn sich jeder Spieler weigert, die Schuhüberzieher am Eingang zu benutzen und stattdessen direkt mit den Alu-Stollen in die Kabine läuft.

... wenn der Spielmacher in der Pause an der Zigarette seiner Freundin zieht.

... wenn die Bandenwerbung vom ­örtlichen Autohaus, Versicherungsbüro, Bäcker und Friseur kommt.

... wenn einer ruft „Der stoppt ja weiter als ich schießen kann“

... wenn das Spiel 5 Minuten unterbrochen werden muss, weil der Ball über den Zaun auf die Kuhweide geflogen ist. Und heute der Bulle grast...

... wenn die Duschen nach zwei Minuten kein warmes Wasser mehr geben.

... wenn für 16 Spieler nur 14 Trikots parat liegen und zwei Spieler direkt frustriert nach Hause fahren.

... wenn man lieber den Torwart warm schießt, als beim Aufwärm-Programm mitzumachen.

In dem Sinne. Viel Erfolg. "Wenn wir alle Spiele gewinnen, spielen wir oben mit."