Oppenwehe - Die Uhrzeiger wanderten schon in Richtung Mitternacht, als Sandro Nagel vom FC Oppenwehe den Siegerpokal an Stefan Krämer vom SV Börninghausen überreichte. Die Spiele um den OKT-Altliga-Cup hatten sich am Freitagabend lange hingezogen. Der Stimmung tat die fast zweistündige „Verspätung“ aber keinen Abbruch.

siegerteam okt 2013

Das Siegerteam 2013
Stehend v.l.n.r: Thomas Müller, Oliver Tücke, Ralph Kölling, Christoph Zeh, Andre Raulwing, Matthias Huth, Holger Brinkmeier, Stefan Krämer
Sitzend v.l.n.r: Danilo Stoyan, Michael Schlüter, Olaf Feist, Maik Kampeter, Oliver Schulz

„Alle Mannschaften haben ihren Spaß gehabt und teilweise auch nach dem Endspiel noch lange zusammen gesessen“, so Turnier-Organisator Sandro Nagel. Er selbst strich zusammen mit den letzten Helfern gegen halb drei die Segel.

oktcup2013

Reichlich spät war es geworden, als Sandro Nagel vom Ausrichter FC Oppenwehe (rechts)
den Siegerpokal an Stefan Krämer vom SV Börninghausen überreichte. ·


Mit sportlichem Ehrgeiz, aber auch mit viel Spaß gingen die Altherren-Kicker zur Sache. So streifte Ciro Ronzetti, eigentlich aktiv für den TuS Levern, das Trikot von Union Varl über. Da die Leverner keine komplette Mannschaft stellen konnten und Varl Spieler fehlten, kam Ciro zunächst als Torhüter, dann im Viertelfinale als Stürmer für „United“ zum Einsatz. „Es hatte keinen Zweck mit ihm im Tor, wir müssen jetzt umstellen“, flachste Mannschaftskollege Stefan Hartmann. Er selbst war zuvor aber ebenfalls nur überschaubar erfolgreich in der Offensive und wollte nun sein Glück zwischen den Pfosten versuchen.

Im Viertelfinale traf er dann auf seinen Bruder Michael Hartmann mit seinem TuS Stemwede. Dieser schien im „Bruderduell“ besonders motiviert und spielte komplett durch. „Ich hätte erst vom Feld gehen dürfen, wenn ich ein Tor gegen Stefan geschossen hätte“, so Michael Hartmann später. Schaffte er aber nicht und spielte somit durch.

Trotzdem ging der TuS mit 1:0 als Sieger vom Feld, Torhüter Stefan Hartmann musste sich von den gut gelaunten Zuschauern „Bruderhilfe“ vorwerfen lassen. Ciro Ronzetti beschwerte sich zwar nach einem Foulspiel Hartmanns, musste aber nach dessen Erklärung selbst lachen. „Ich dachte du würdest hinfallen, da wollte ich dich nur festhalten“, erklärte Hartmann, warum er gegen den durchgestarteten Stürmer die Notbremse ziehen musste.

Gut gelaunt ging es in die Halbfinalspiele, wo sich am Ende Vorjahressieger Börninghausen und völlig überraschend auch der TSV Brockum durchsetzten. „Nur ein Tor geschossen und trotzdem im Finale“, konnten es die Kicker aus Niedersachsen selbst kaum glauben. Sie profitierten nach den Gruppenspielen vom Rückzug von TuRa Espelkamp. In den Finalspielen setzten sie sich nach torlosen Spielen gegen Ausrichter FC Oppenwehe und Dielingen im Neunmeterschießen durch.

Starke Auftritte in den Spielen aber Pech im Neunmeterschießen hatte Dielingens Thomas Haese. Er „versemmelte“ gleich vier Versuche und musste sich viele nette Kommentare seiner Mitspieler gefallen lassen.

Ganz souverän marschierten die Börninghauser durchs Turnier. Erst im Halbfinale wackelte der Titelverteidiger im Neunmeterduell gegen Stemwede etwas. Das Finale war mit dem 2:0 gegen Brockum aber wieder eine klare Angelegenheit. „Ihr habt nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ das Beste geboten“, lobte Oppenwehes Vereinsvorsitzender Ralf Nünke das Gewinnerteam.

Für die Spieler des TSV Brockum war die Finalniederlage schnell verdaut. „Hauptsache, vor Wagenfeld“, konnten sich die Kicker einen Seitenhieb auf den niedersächsischen Rivalen nicht verkneifen. Der SV Börninghausen nahm bei der siebten Auflage des OKT-Cups zum vierten Mal den Pokal mit. „Wenn sie im nächsten Jahr wieder gewinnen sollten, können sie den Pokal behalten“, so Organisator Sandro Nagel, der gemeinsam mit Uwe Brockschmidt und vielen fleißigen Helfern vom FCO ein gelungenes Turnier auf die Beine gestellt hatte.

Quelle: Diepholzer Kreiszeitung